Kindertanz ab 2 Jahren: Ist das sinnvoll?

„Lina tanzte mit 2 Jahren lieber mit ihren Kuscheltieren als mit anderen Kindern. Erst später habe ich verstanden, dass jedes Kind seinen eigenen Zugang zum Tanzen hat und dass es völlig in Ordnung ist, wenn dieser spielerischer und individueller verläuft, als wir Erwachsenen es manchmal erwarten.“ – Erfahrung einer Mutter

Viele Eltern fragen sich, ob es sinnvoll ist, bereits mit 2 Jahren einen Kindertanzkurs zu besuchen. Die Antwort lautet: Ja, wenn der Kurs altersgerecht gestaltet ist. In diesem Blogartikel erhalten Sie einen Einblick, wie Kleinkinder spielerisch ans Tanzen herangeführt werden können, welche Entwicklungsschritte sie durchlaufen und woran Sie erkennen, ob Ihr Kind sich wohl fühlt oder überfordert ist.

Kreativer Kindertanz im Kleinkindalter?

Jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo, doch es gibt einige typische Verhaltensweisen und Bewegungsmuster, die sich je nach Alter beobachten lassen. Wichtig ist, dass die Erwartungen an den Tanzunterricht an die jeweilige Entwicklungsphase angepasst werden.

2–3 Jahre: Erste Bewegungserfahrungen

Für Kinder ab 2 Jahren steht das Erkunden der eigenen Bewegungsmöglichkeiten im Mittelpunkt. Kinder lieben es, zu klatschen, zu stampfen, sich zu drehen und zur Musik zu wippen. Feste Choreografien sind meistens noch zu anspruchsvoll, stattdessen sollten freie Bewegungsspiele, Improvisationen für die Bewegungsentwicklung und sensorische Erlebnisse im Fokus stehen.

4–6 Jahre: Gemeinsames Tanzen in der Gruppe

Ab vier Jahren beginnen Kinder, bewusst mit anderen zu interagieren. Jetzt machen einfache Tanzspiele und Bewegungsaufgaben mit den anderen Kindern oder auch in der Gruppe besonders viel Freude. Erste kleine Choreografien mit sich wiederholenden Bewegungen können in diesem Alter eingeführt werden.

Spielerische Tanzübungen für Kleinkinder mit Material

Tanzen mit Kuscheltieren

Ein wunderbarer Einstieg in den Kindertanz ist der Kuscheltier-Tanz. Kinder wählen ihr Lieblingskuscheltier aus und tanzen so, wie sie sich das Tier vorstellen. Ein Teddybär kann gemütlich tapsen, ein Hase fröhlich hüpfen und eine Katze elegant schleichen. Diese Übung stärkt nicht nur die Bewegungsvielfalt, sondern auch die Fantasie und das Körpergefühl der Kinder.

So funktioniert’s:
  1. Zu Beginn kann jedes Kind mit seinem Kuscheltier frei zur Musik tanzen
  2. Als nächstes dürfen die Kuscheltiere sich auf die Seite setzen (oder wenn gewünscht auch weiterhin mittanzen) und die Kinder zeigen ihrem Kuscheltier wie sie selbst als Kuscheltier tanzen können.
  3. Erweiterung: Sie fordern die Kinder als Gruppe heraus und Fragen, „Wer kann noch so tanzen wie unser Teddy Bär?“. In diesem Fall können sich die Kinder gegenseitig inspirieren und neue Bewegungsmöglichkeiten für sich entdecken.

Tanzen mit Tüchern

Einleitung: Für unser heutiges Thema haben wir uns entschieden, uns von der Schönheit der Natur inspirieren zu lassen und das Erblühen von Blumen in unseren Tanz einzubauen.

Hier sind einige Ideen, um den Tanz mit Tüchern zu gestalten:
  • Blumen im Wind: Lassen Sie Ihre Kinder die Tücher in die Luft werfen und durch die Luft schwingen, um den Effekt von Blumen im Wind zu imitieren. Füge einige Tanzbewegungen wie Drehungen oder Hüpfer hinzu, um den Tanz noch interessanter zu gestalten.
  • Tuch-Blumen: Die Kinder formen ihre Tücher zu Blumen, indem sie sie so klein wie möglich in ihren Händen zusammen falten und gemeinsam lassen wir diese erblühen, indem wir die Hände langsam wieder öffnen
  • Blumenkinder: Von der Blumenzwiebel bis hin zur Blüte. Hierfür rollen wir uns ganz klein am Boden zusammen und symbolisieren eine schlafende Blumenzwiebel. Langsam werden wir von Sonnenstrahlen geweckt und wachsen zu einer wunderschönen Blume heran die durch den ganzen Raum fröhlich und munter tanzt.

Diese Art des Tanzens nimmt Leistungsdruck heraus und macht den Einstieg in die Bewegung für Kleinkinder besonders spielerisch und einfach.

Wann ist ein Tanzkurs (noch) nicht das Richtige?

Nicht jedes Kind fühlt sich in einer Gruppensituation sofort wohl. Manche Kleinkinder ziehen sich zurück, werden still oder weinen, wenn sie sich überfordert fühlen. Das kann viele Gründe haben, wie zum Beispiel, dass die Gruppe zu groß ist, die Musik zu laut oder die Übungen zu komplex sind.

Wie reagieren Sie richtig und geben Ihrem Kind den Raum das Tanzen für sich zu entdecken?

Beobachten Sie Ihr Kind: Ist es neugierig, aber noch zurückhaltend und gerne in der Beobachterrolle? Dann kann es sein, dass Ihr Kind ein visueller Lerner ist. In diesem Fall möchte es zuerst beobachten bevor mitgetanzt wird. Dies ist zwischen 2-3 Jahren ganz normal und unterstütz das Kind im eigenen Lernprozess.

Bieten Sie Sicherheit: Eine vertraute Bezugsperson kann helfen, sich in der neuen Umgebung wohlzufühlen.

Akzeptieren Sie, wenn es (noch) nicht passt: Manche Kinder brauchen einfach ein paar Monate länger, um sich auf Gruppenaktivitäten einzulassen und das ist völlig in Ordnung!

Zusammengefasst

Kindertanz ab 2 Jahren kann eine wunderbare Möglichkeit sein Bewegung, Musik und Fantasie miteinander zu verbinden. Wichtig ist jedoch, dass die Erwartungen an das Alter und die Entwicklung des Kindes angepasst sind. Mit spielerischen Ansätzen, wie dem Kuscheltier-Tanz oder auch dem Tanzen mit Tüchern, können schon die Kleinsten Freude an Musik und Bewegung entdecken, ganz ohne Druck und mit viel Raum für individuelle Entfaltung.

Möchten Sie testen, ob ein Tanzkurs für Ihr Kind das Richtige ist? Die Tanzallianz bietet mittlerweile in vielen Kindergärten Wien’s kreativen Kindertanz für Kleinkinder ab 2 Jahren an. Zusätzlich können Sie sich auch in unserer Facebook Gruppe inspirieren lassen, wie spielerischer und kreativer Kindertanz Freude und Bewegung in den Alltag bringen kann!